Dezember 2022 war eine intensive Zeit für die Gesundheitsbranche – mit historischem Krankenstand in der Bevölkerung. Breitgefächerte Krankheitsbilder wie Influenza, RSV und Corona haben das Gesundheitssystem überlastet.
Intensivmediziner Christian Karagiannidis forderte zu dieser Zeit Reformen – die Attraktivität der Arbeitsplätze allein reiche nicht aus, um diese Personallücken zu schließen.
Die deutsche Gesundheitswirtschaft befindet sich seit geraumer Zeit in einer Personalkrise, die tiefgreifende Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Beschäftigten und ihren Patienten hat.
Die Zahl der unbesetzten Stellen geht in die Millionen. Ältere gehen in den Ruhestand, Neue kommen nicht nach. Ein Teufelskreis, in dem der Personalmangel eine noch höhere Belastung für die bestehende Belegschaft bedeutet. Dies wiederum führt zu erhöhten Fehlzeiten und langfristig zu Burnout.
Die Hauptfaktoren für die Notlage:
Laut Techniker Krankenkasse sind Beschäftigte in der Pflege jährlich 23 Tage krankgeschrieben, 8 Tage mehr als der Gesamtdurchschnitt. Der hohe Krankenstand spiegelt die Arbeitsbedingungen und deren Auswirkungen auf die Gesundheit wider.
Anteilig beträgt der Krankenstand in der Gesundheits- und Krankenpflege 6%. Der Durchschnitt für alle Berufe in Deutschland liegt bei 4,09 % (Werte auf Basis TK-Gesundheitsreport 2019).
Zu den Ausfallgründen gehört auch die psychische Gesundheit, wobei Depressionen & Burnout in der Altenpflege häufiger sind. Das resultiert in einer 28 % höheren Verschreibungsrate von Antidepressiva als im Durchschnitt aller Berufe.
Die TK meldet nun berufsübergreifend einen Rekord-Krankenstand von 5,14% für 2022, bereits ohne Dezemberzahlen.
Der Krankenstand liegt 21% über dem bisherigen Rekord von 2018. Atemwegsinfekte und Erkältungskrankheiten werden als Hauptursachen genannt.
Diese Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit, Lösungen für die Personalkrise zu finden und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Eine aktuelle PwC-Studie gibt allerdings wenig Hoffnung auf Zuwachs und hebt erneut die Belastung hervor.
72% der Ärzte und Pflegekräfte in leitenden Positionen beklagen die körperliche Belastung, gefolgt von psychischer Belastung, die von 59% bemängelt wird.
Potenzielle Pflegefachkräfte wie junge Erwachsene, Arbeitslose und Wechselwillige haben vor allem Angst vor psychischer Belastung (63%) und körperlicher Anstrengung (57%).
Im zweiten Teil dieser Artikelserie stellen wir aktuelle Lösungsansätze für die hier vorgestellten Probleme der deutschen Gesundheitswirtschaft vor.
Dabei konzentrieren wir uns auf mögliche Reformen und Maßnahmen, die die Personalknappheit und den hohen Krankenstand bekämpfen und Arbeitsbedingungen verbessern sollen.
Das Gesundheitssystem muss dringend stabil gehalten werden – aber wo setzt man an, ohne bestehende Struktur zu gefährden?
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