Unsere Einschätzung zu den Affenpocken-Fällen in Deutschland und anderen Ländern.
Die Wiederentdeckung und Bestätigung von Affenpocken-Fällen in mehreren Ländern durch die WHO hat das erstmals in den 1970er Jahren dokumentierte Virus weltweit in den Vordergrund gerückt. Nach mehr als zwei Jahren Corona-Pandemie ist die Öffentlichkeit erneut aufgewühlt durch eine neue, ernstzunehmende Krankheit.
Stand 21. Mai 2022 hat die WHO 92 im Labor bestätigte Fälle und 18 laufende Verdachtsfälle bestätigt aus Berichten von 12 Mitgliedsstaaten.
In Europa zählen dazu unter anderem:
Was genau ist das Affenpocken-Virus, woher kommt es und was sind seine epidemiologischen Merkmale?
Affenpocken sind eine schwach-ansteckende Infektionskrankheit, die in Westafrika entdeckt wurde und sich sporadisch in einigen afrikanischen Ländern ausbreitete. Affenpocken werden durch das Affenpocken-Virus ausgelöst und gehören zur selben Virusfamilie (Poxviridae) und Gattung (Orthopoxvirus) wie die Pocken, ist aber im Vergleich deutlich weniger harmlos.
Infektionssymptome und -verlauf:
Am Anfang der Infektion haben die Patienten Kopf-, Rücken- und andere Muskelschmerzen. Nach dem Fieber folgt ein herpetischer Ausschlag, der normalerweise im Gesicht beginnt und sich dann auf andere Körperteile ausbreitet. Am häufigsten sind die stark juckenden Ausschläge auf den Handflächen und Fußsohlen zu sehen. Die gesamte Erkrankung dauert etwa 2 bis 3 Wochen.
Art der Übertragung:
Affenpocken können durch engen Kontakt mit einer infizierten Person übertragen werden und sind bisher noch nicht eindeutig als sexuell übertragbare Krankheit definiert, können aber durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Der WHO zufolge können Affenpocken durch Kontakt mit dem Ausschlag, Spucke, anderen Körperflüssigkeiten oder durch den Kontakt mit kontaminierten Materialien wie Bettzeug übertragen werden.
Behandlung oder Vorbeugung:
Die meisten infizierten Personen werden innerhalb weniger Wochen geheilt. Anzumerken ist jedoch, dass ältere Menschen, Kleinkinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem noch stärker beeinflusst werden können. Obwohl die Symptome in den bisher dokumentierten Fällen mild sind, besteht immer noch die Möglichkeit, dass sich die Krankheit noch diesen Sommer in eine Pandemie entwickelt.
Gute Hygiene-Maßnahmen, die während der Pandemie entwickelt wurden, wie häufiges Händewaschen sowie rechtzeitige Testen und Isolierung von Verdachtsfällen, werden weiterhin wirksam sein und haben das Potenzial, die weitere Ausbreitung von Affenpocken zu verhindern.
MedRhein wird das Auftreten von Affenpocken weiterverfolgen und Sie darüber berichten, insbesondere über die Ausbreitung in verschiedenen Ländern.
Als langjährig Praktizierende auf dem Gebiet der Molekulardiagnostik werden wir und unsere kooperierenden Hersteller unsere Bemühungen im Bereich Krankheitsdiagnostika und Kontrolle weiterführen.
Unsere Hersteller haben bereits erste Produkte im Bereich der Affenpocken-Diagnostik entwickelt und werden nun gemeinsam mit uns an der Produkteinführung und Zertifizierung auf dem europäischen Markt arbeiten.